Flache Bodenbearbeitung

Flache Bodenbearbeitung

Bei der flachen Bodenbearbeitung wird der Boden weniger intensiv bzw. auf geringerer Tiefe bearbeitet als beim Pflügen.

In der Beneluxregion ist von der flachen Bodenbearbeitung abzuraten, da sie aufgrund der schweren Erntemaschinen, die Schadverdichtungen beim Überfahren verursachen, zu reduzierten Erträgen führen könnte.

In den Niederlanden wird ein Direktsaatverfahren namens „Niet-kerende Grondbewerking“ (NKG) entwickelt. Dieses System verzichtet auf den Pflugeinsatz und setzt stattdessen auf eine Kombination aus vertikaler Bodenbearbeitung (25 bis 35 cm) und eine flache Einarbeitung (4 bis 12 cm). 

Bei der flachen Bodenbearbeitung kann die Unkrautbekämpfung problematisch sein. Dieser Beitrag befasst sich mit der Bekämpfung der Acker-Kratzdistel (Englisch).

3-4-5-Verfahren

Die ZLTO (NL) hat ein Verfahren zur Reduktion des Pestizideinsatzes namens „3-4-5“ entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Kulturtechnik des falschen Saatbetts mit engerer Definition, die zu einer besseren Ackerhygiene führt.

3-4-5 bedeutet: 3 Durchgänge, maximal 4 cm Tiefe, Wiederholung an Tag 5. Dadurch entsteht eine intensiv bearbeitete Ackerkrume mit hoher Konzentration an organischer Substanz, was sich in den positiven Resultaten bei Insekten, Begleitflora und bodenbürtigen Krankheiten zeigt.

In dieser aktiven Mulchschicht kann das Bodenleben neben Humus auch Humin- und Fulvinsäuren produzieren, mit deren Hilfe die Pflanzen resilient und effizient heranwachsen.

Auf diesem Oberboden ist die mechanische Unkrautregulierung zudem erheblich wirksamer, und es steht aufgrund der geringeren Abhängigkeit vom Wetter mehr Zeit für die Bearbeitung zu Verfügung.

So wichtig ist die Begrünung

Die Begrünung und deren Wurzelexsudate übernehmen gemeinsam mit den Wühltieren die Aufgabe der Bodenbelüftung und Aggregatbildung. Die Wurzeln der Begrünung fördern das Wachstum und die Nährstoffaufnahme der Kultur. Aufgrund der optimierten Wasserinfiltration wird auch die Bodenerosion gemindert, und der erhöhte OS-Gehalt im Boden verbessert das Wasserhaltevermögen.

Überwinternde Begrünungen stellen bei der reduzierten Bodenbearbeitung jedoch eine große Herausforderung dar. Gras- und Leguminosenarten sind schwer zu beseitigen, insbesondere wenn Herbizide nicht in Frage kommen. Es gibt allerdings mechanische Verfahren, bei denen die Pflanzen auf der gesamten Fläche auf etwa 3 bis 5 cm zurückgeschnitten werden. Dabei muss der obere Teil der Pflanze von der Wurzel getrennt werden. Um die Vorteile der Begrünung nutzen zu können, muss die Arbeitstiefe möglichst gering gehalten werden. 

FiBL: Umbruch von Luzernekleegras (Deutsch)

Streifenbearbeitung

Bei der Streifenbearbeitung werden ausschließlich jene Ackerstreifen bearbeitet, auf denen das Saatgut abgelegt werden soll. Auf dem Rest des Feldes bleibt der Boden unberührt.