Die Artenwahl ist für den Erfolg der Agroforstwirtschaft von großer Bedeutung und richtet sich nach Ausgangssituation und Ziel. Als Entscheidungshilfe können verschiedene Quellen herangezogen werden.
Normalerweise werden die Bäume von Norden nach Süden gepflanzt, um die Beschattung einjähriger Anbaukulturen möglichst gering zu halten. Allerdings ist die Positionierung und Ausrichtung der Bäume von Baumart, Pflanzabstand, Schattentoleranz (Einjährige), Baumpflege und einem effektiven, umsetzbaren System abhängig. Der optimale Baumreihenabstand beträgt das Doppelte der maximalen Baumhöhe. Der Pflanzabstand zwischen den Bäumen in einer Reihe sollte etwa 80 Prozent der maximalen Kronenbreite betragen. Des Weiteren sollte sich die Anordnung nach der Arbeitsbreite der Landmaschinen, der üblichen Windrichtung und dem maschinellen Pflegebedarf richten.
Die Gesetzgebung bezüglich der Agroforstwirtschaft ist von Land zu Land unterschiedlich.
Foto: Mandel in der Blüte. Eastbrook Farm (VK)
Die Pflanzung ist ein entscheidender Schritt für die Überlebenschance und das Wachstum der Bäume. Die unterschiedlichen Pflanzverfahren richten sich nach der Bodenart und den verfügbaren Maschinen und Arbeitskräften.
Pflegemaßnahmen nach der Pflanzung
Mulch kann ein wirksames Unkrautbekämpfungsmittel sein. Gute Holzhackschnitzel erhöhen die Wasseraufnahme um etwa 25 Prozent. In einem sehr trockenen Frühling kann sich eine Bewässerung als sinnvoll erweisen; bei größeren Pflanzungen ist dies aber oft nicht praktikabel.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Bäume vor Fraßschäden zu schützen. Oft ist hier ein Kompromiss zwischen Risiko und Kosten zu schließen.
Das Einzäunen ganzer Schläge zum Schutz vor Wildschäden ist sehr effektiv, aber auch kostspielig und zudem nutzlos, wenn auf dem Schlag auch Nutzvieh gehalten werden soll.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Einfrieden von Baumgruppen oder -reihen mit einem Geflecht-, Wildschutz- oder Elektrozaun. Die Kosten sind dabei abhängig von der Anordnung. Reihen verursachen beispielsweise mehr Kosten pro Baum als Baumgruppen. Auch die gewählte Zaunart wirkt sich auf die Kosten aus. Ein hüfthoher Litzenzaun bietet beispielsweise ausreichend Schutz vor Rindvieh, aber für Schafe müsste die Höhe der Litze geändert werden.
Bei geringeren Baumzahlen sind auch einzelne Baumschutze geeignet, die jedoch einen sehr robusten Pfahl erfordern. Das Geld für den robusten Pfahl ist eine lohnende Investition. Darüber hinaus werden Drahtgeflechte oder Kunststoffzäune, aber auch neuere Alternativen aus biologisch abbaubarem Kunstharz angeboten.
Wenn Druck durch Wühlmäuse, Kaninchen oder Hasen besteht, kann der Baumstamm zum Schutz der Rinde vor Fraßschäden zusätzlich mit einem Stammschutz umstellt werden.
Foto: Verbissschutz an Weide und Pappel. Eastbrook Farm